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Beim Kloster "Unser Lieben Frauen" handelt es sich um das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt. Zunächst begründete Erzbischof Gero am 13. Dezember 1015 ein Kollegiatstift. Nachdem dieses mit bedeutenden Rechten ausgestattet war und die Kanoniker über genügend Grund und Boden verfügten, um selbständig existieren zu können, stand als nächste Aufgabe die Errichtung einer Kirche an. Diese wurde Maria geweiht, erwies sich allerdings bald als zu klein. So entschloss sich im Jahre 1070 Erzbischof Werner, den Kirchenbau zu erweitern. Als der Erzbischof 1078 in den Kämpfen mit Kaiser Heinrich IV. den Tod fand, wurde er in der von ihm konzipierten Kirche Sankt-Marien beigesetzt. Das lässt die Vermutung zu, dass zu diesem Zeitpunkt zumindest Chor und Krypta, vielleicht auch ein Teil des Querschiffes, fertiggestellt waren. Als weitere Bauherren weisen sich Erzbischof Hartwig und Erzbischof Heinrich aus. Letzterer lies sich gleichfalls in der Marienkirche und nicht im Dom beisetzen. Ein tiefer Einschnitt in das Dasein der Kanoniker stellte das Jahr 1126 dar. Der Papst erhob Norbert aus Xanten, der um 1120 den Prämonstratenserorden begründet hatte, zum Erzbischof von Magdeburg. Und im Jahre 1129 bewilligte Papst Honorius sowie Kaiser Lothar III., dass das Kollegiatstift in ein Kloster des neuen Ordens zu verwandeln sei. Den zwölf Kanonikern wies Erzbischof Norbert eine neue Bleibe zu, während seine "weissen Mönche" das Anwesen zum zweiten Mutterkloster des Prämonstratenserorden ausbauten. Ende des 12. JH. wurde der Kirchenbau mit der Errichtung der Türme in vollendetem romanischen Stil beendet. Die dreischiffige Marienkirche erlebte grosse Tage. Insbesondere, nachdem der Dom 1207 abgebrannt war und sie, von den Flammen unversehrt, dessen Aufgabe übernehmen musste. So weihte Erzbischof Albrecht II. in ihr die Bischöfe von Brandenburg und Zeitz. Und es war der Liebfrauentag des Jahres 1211, als selbiger im Auftrage des Papstes den im November 1210 über Kaiser Otto IV. verhängten Bann verlas. Otto IV. war der zweite Sohn Heinrich des Löwen und nannte sich deshalb auch Otto von Braunschweig. Der wohl schönste Raum des Klosters schloss sich dem Westflügel des Kreuzganges an. Es handelt sich um das Sommerrefektorium, eine zweischiffige, zum Kreuzgang hin offene Halle. Weitere wertvolle Informationen erhalten Sie hier.
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